Nach der Privatisierung der Bahn und dem damit in Verbindung stehenden Abbau der Bahnfeuerwehren entschloss man sich im Jahr 1998, die Feuerwehren des Landkreises Ebersberg auf Hilfeleistungen im Bereich der DB AG vorzubereiten. Durch den Landkreis Ebersberg führen sowohl die Bahnstrecke München-Innsbruck bzw. Salzburg – eine der meistbefahrensten Bahnstrecken Deutschlands – sowie die Bahnstrecke München-Mühldorf.

Seit Oktober 1999 finden jedes Jahr Erstausbildungen und Wiederholungslehrgänge zum Thema Bahnerden statt. Die „Bahnerdungsfeuerwehren“ wurden von der Bahn mit Spannungsprüfer und Erdungsgarnituren ausgestattet. Diese werden regelmäßig bei den Ausbildungen benutzt. Weil es keine brauchbaren Abstellgleise mehr gab, entschloss sich die Feuerwehr Pöring, am Feuerwehrhaus eine komplette Gleisanlage mit Schiene und Fahrdraht zu errichten. Seit 2003 finden alle Ausbildungen für die Freiwilligen Feuerwehren und das THW im Landkreis Ebersberg im Feuerwehrhaus Pöring statt.

Da die Notfallmanager der Bahn oft sehr lange Anfahrtswege haben, kann deren Ankunft bei Schadensereignissen 30-45 Minuten dauern. Wenn es um Menschenrettung geht, ist hier der Einsatz der Feuerwehren ein deutlicher Zeitvorsprung.

„Bei einigen Einsätzen im Landkreis Ebersberg in den vergangenen Jahren war der Einsatz der ausgebildeten Einsatzkräfte sehr wertvoll, beispielsweise beim Brand einer Lärmschutzwand. Gesamt wurden bisher 20 Erstausbildungen und 18 Wiederholungsausbildungen durchgeführt, mit insgesamt ca. 1.200 Teilnehmern. “ sagt Alois Meyer, Kreisbrandinspektor im Landkreis Ebersberg. Er ist seit Beginn verantortlich für diese Ausbildung im Landkreis Ebersberg.

Fotos: Barbara Pfluger

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