Waldbrand

Richtiges Verhalten bei Bränden in Wald und Flur

Die meisten Wald- und Flurbrände verursacht der Mensch!

Waldbrände haben meist verheerende Folgen. Dabei ließen sie sich doch mit der entsprechenden Vorsicht vermeiden.

Waldbrände entstehen in unseren Breitengraden meist aus fahrlässiger Unachtsamkeit oder durch vorsätzliche Brandstiftung. Zu den häufigsten Nachlässigkeiten zählen leichtfertiger Umgang mit offenem Feuer und das Wegwerfen von noch glimmenden Zigarettenkippen.

 

Machen Sie rauchende Spaziergänger darauf aufmerksam – höflich, aber bestimmt.

 

Denken Sie immer daran: Feuerwehrleute schützen sich im Löscheinsatz durch spezielle Schutzkleidung und mit Atemschutzgeräten. Betroffene und Anlieger eines Hausbrandes können evakuiert werden. Flora, Fauna und die Tierwelt jedoch bleiben im Brandfall ihrem Schicksal überlassen. Meist durch Unvorsichtigkeit und Leichtsinn entstehen in Wald und Flur Brände. Die Schäden sind oft verheerend und nicht wieder gut zu machen.

Brandmeldung

Im Falle eines Wald- oder Flurbrandes ist sofort die Feuerwehr unter der Notrufnummer 112 zu verständigen. Dabei sind möglichst die nachfolgenden Daten zu übermitteln:

  • Genaue Angabe des Brandortes. Gehen Sie zur nächsten Kreuzung und nennen die Namen der beiden Staßen. (Im Ebersberger Forst haben alle größeren Wege/Straßen Namen)
  • Ausmaß des Brandes
  • Art des Brandes (Erd-, Boden- bzw. Wipfelfeuer)
  • Günstigste Zufahrt zum Brandort, evtl. einen Treffpunkt mit den Einsatzkräften vereinbaren
  • Derzeitiger eigener Standort des Meldenden angeben

Verhaltensregeln

Bitte beachten Sie folgende Verhaltensregeln:

  • Melden Sie Waldbrände sofort an die Feuerwehr unter Tel. 112.
  • In den Wäldern gilt Rauchverbot vom 1. März bis 31. Oktober.
  • Werfen Sie keine Zigarettenkippen weg. Auch nicht beim Auto- oder Bahnfahren.
  • Machen Sie im Wald oder in Waldnähe (bis 100 m) kein offenes Feuer.
  • Lassen Sie keine Glasflaschen oder Glasscherben im Wald liegen (Brennglaseffekt). Bitte entfernen Sie diese beim Auffinden.
  • Parken Sie Ihren PKW nicht auf trockenem Gras, da es sich am heißen Katalysator (ca. 800 Grad) entzünden kann.
  • Parken Sie stets so, dass Betriebs-, Rettungs- und Löschfahrzeuge nicht behindert werden.
  • Seien Sie besonders vorsichtig in lichten, grasreichen Bergwäldern. Durch Föhneinfluss herrscht hier oft große Trockenheit. Die Waldbrandbekämpfung ist extrem schwierig. Die finanziellen Folgen für den Brandverusacher und die landeskulturellen Folgen für den Wald und für die Bevölkerung können enorm sein.
  • Waldbesitzer sollten Reisig und Restholz bei Waldbrandgefahr nicht verbrennen, sondern abtransportieren, häckseln oder einen Witterungsumschwung abwarten.
  • Achten Sie auf spielende Kinder.

Brandbekämpfung

Die Brandbekämpfung eines Entstehungsbrandes muss mit allen zur Verfügung stehenden Mittel erfolgen. Da Wasser in den meisten Fällen nicht zur Verfügung steht, könnten die nachfolgend aufgeführten Hilfsmittel wie folgt eingesetzt werden:

  • Austreten von kleinen Brandstellen
  • Auskehren oder Ausschlagen mit etwa 1,5 Meter langen Nadelbaumästen
  • Abdecken der Brandstelle mit Sand, Kies oder Erdreich
  • Löschen mit Feuerlöschern
  • Gegen den Wind in Sicherheit bringen. Riskieren Sie nicht Ihr Leben!
  • Feuerwehr-Anfahrtswege freihalten
  • Liegende Verkehrsleitkegel bitte unbedingt liegen lassen! Sie weisen der Feuerwehr den Weg.

Gefährdungsstufen

Bei lang anhaltender Trockenheit steigt insbesondere bei dicht bewaldeten Gebieten die Waldbrandgefahr. Um diese zu verhindern, gelten gewissen Grundsätze. Diese Grundsätze sind in sogenannte Waldbrandwarnstufeneingeteilt. Die internationale Gefährdungseinteilung hat fünf Stufen. Der Deutsche Wetterdienst legt die aktuelle Warnstufe fest. Alle Verbote und einschränkenden Bestimmungen einer Gefährdungsstufe gelten automatisch auch für die höheren Stufen.

Es gelten keine besonderen Vorsichtsmaßnahmen. Dennoch gilt der bewusste Umgang mit offenem Feuer.

Arbeiten im Wald sind mindestens zwei Tage zuvor beim zuständigen Revierförster anzumelden. Ausschließlich die Durchfahrt für Waldbesitzer und Jäger für durchzuführende Arbeiten ist gestattet. Schweißarbeiten sind nur mit Genehmigung und unter Einhaltung aller Sicherheitsbestimmungen durchführbar. Es dürfen keine Sprengarbeiten durchgeführt werden. Es dürfen keine chlorhaltigen oder brennbaren Flüssigkeiten ausgebracht werden.Für das Verbrennen von Sägeabfall und Reisig ist eine Genehmigung erforderlich.

Sägeabfälle und Reisig dürfen nicht mehr verbrannt werden. Etwaige Genehmigungen entfallen.

Schweißarbeiten sind generell verboten. Ausnahmen gelten nur für Bahngleise und den Eisenbahnbetrieb. Öffentliche Wege und Straßen, die durch Wälder führen, dürfen nicht verlassen werden. Parkplätze in Wäldern und ähnliches können für Besucher gesperrt werden.

Das Betreten des Waldes ist verboten. Ausnahmen gelten für Forstdienstmitarbeiter und Waldbesitzer, die notwendige Arbeiten durchführen. Das Parken an Waldparkplätzen ist verboten. Die zuständige Verwaltungsbehörde hat für eine Kennzeichnung zu sorgen.

Was brennt bei einem Waldbrand?

Es brennt die Bodenvegetation, der Humus, die Rinde und das Laub bzw. die Nadeln von Bäumen und Sträuchern sowie trockenes Holz (aber nur selten das Holz zuvor lebender Bäume), d.h. Zellulose, Hemizellulosen, Lignin, Pflanzeninhaltsstoffe (Terpene, Harzsäuren u. dgl.). Die Bäume sterben sobald das Kambium überhitzt wird.

Häufig führen aber auch geringere Beeinträchtigungen sogar in tangierenden Beständen zu nachfolgendem Befall durch rindenbrütende Insekten, sodass auch bei relativ geringen Bodenfeuern langfristig kaum Bäume überleben. Ob und wann sich die Materialien entzünden, hängt von deren Brennpunkten ab und damit von der Energie der vorhandenen Zündung bzw. des vorhandenen Feuers, das die Materialien zunächst trocknen und dann entzünden muss.

Man unterscheidet folgende Arten:

Es brennt nur die Bodenvegetation und die Bodenauflage.

  • relativ geringe Wärme
  • langsam laufend
  • relativ leicht bekämpfbar

Es brennt die Bodenauflage und die Waldvegetation bis in die Baumkronen. In Mitteleuropa ist ein Vollfeuer immer an ein Bodenfeuer gebunden.

  • große Wärme
  • schnell laufend
  • schwer bekämpfbar

Es brennt der ausgetrocknete Teil des Moorkörpers.

  • brennt im Verborgenen
  • langsame Ausbreitung
  • sehr schwer bekämpfbar
  • gefährlich

Brennende Pflanzenteile werden durch den Wind und die Thermik des Feuers bei Vollbränden über die Feuerfront hinausgetragen und verursachen jenseits der Feuerfront ein neues Feuer.

  • Achtung: Gefahr des Einschließens der Löschkräfte!

Die horizontale Ausbreitung hängt hauptsächlich vom Brandmaterial, vom Wind (Laufgeschwindigkeit, Flugfeuer) und vom Relief (bergauf schnellere Ausbreitung) ab. Bei konstantem Wind und ohne andere Störungen nimmt die Waldbrandfläche eine keulenartige Form an.

Die vertikale Ausbreitung wird von der Energie des Bodenfeuers und dem Vorhandensein so genannter Feuerbrücken (Brennbarer Unterwuchs, tiefe Beastung) bestimmt, die dann zu Vollfeuer führen. In den Mineralboden hinein wirken die Temperaturen des Feuers jedoch nur wenige Zentimeter, weshalb viele Wurzeln und Überdauerungsorgane von Pflanzen sowie unterirdisch lebende Tiere unversehrt bleiben.

Laufgeschwindigkeit von über 1 km/h sind selten. Ein gesunder erwachsener Mensch kann einem Waldbrand also ohne weiteres entfliehen. Bei Bodenbränden ist die Feuerfront zudem kein Inferno, sondern nur ein schmaler Saum, der zur Rettung durchaus überquert werden kann, da die dahinter liegende Fläche nicht mehr brennt. Dennoch ist Vorsicht geboten. Die Geräuschkulisse eines Vollfeuers, die Rauchentwicklung, Schadstoffe, Flugfeuer usw. können zur Desorientierung, zur gesundheitlichen Beeinträchtigung und zum Einschließen führen.

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