Ausnahmsweise ein längerer Bericht über eine Großtierrettung mit mehreren Bildern, die wir zur Verfügung gestellt bekommen haben. Er soll auch Pferdebesitzern zeigen, dass selbst relativ schwer eingeklemmte Tiere sicher und schonend gerettet werden können und so helfen, den Schrecken im Ernstfall zu lindern.

Das Pferd war in einer automatischen Futterbox gestürzt und hatte sich in einem Gang fest gelegt. Zusammen mit den Poinger Kameraden wurden wir zur Unterstützung alarmiert. Neben unserer Tierärztin aus der Klinik Wolfesing war auch eine Tierärztin aus der Klinik Parsdorf gerufen worden. Die Feuerwehr Poing übernahm in ersten Schritten die Ausleuchtung der Unfallstelle und löste zusammen mit dem Hofbesitzer Teile der Anlage, um den Zugriff auf das Pferd zu erleichtern. Die Tierärztinnen stoppten die relativ heftigen Befreiungsversuche mit einer Sedierung, um weitere Verletzungen zu vermeiden und sicherten den Kopf des Pferdes.

Nun konnte die technische Rettung vorbereitet und begonnen werden. Zusammen mit den Poinger Kameraden wurden Gurte, Seile und Schleifplatten mit zusätzlichem Gerät aus dem sicheren Bereich an das Pferd gebracht. Dann konnte das Pferd mit den entsprechenden Schleiftechniken Schritt für Schritt aus der Box gezogen werden. Aufgrund der verwinkelten Lage musste dabei die Zugrichtung mehrmals geändert werden.

Zusammen wurde das Pferd auf eine Weide gezogen, wo es nach Ausleitung der Sedierung eigenständig aufstehen konnte. Wallach Namir zog sich bei der unglücklichen Aktion blutende aber nur leichte Verletzungen an Gebiss und Lippe zu.

Bei dem Einsatz fiel besonders positiv auf, dass alle Beteiligten sehr ruhig und harmonisch zusammenarbeiteten. Tier- und Hofbesitzer waren sehr besonnen und unterstützen die Rettung optimal. Für das Pferd ein sehr wichtiger Punkt – es gibt ihm Ruhe und erleichtert so die Rettung sehr.

Die beiden Tierärztinnen bildeten ebenfalls vom ersten Moment an ein harmonisches Team und waren immer für alle ansprechbar. Die Sedation war zu jedem Zeitpunkt auf den Punkt dosiert und wurde auffallend schnell und unproblematisch wieder ausgeleitet.

Ein Dank auch an die Kameraden aus Poing, nur die verschiedenen Uniformen machten den Unterschied – super Zusammenarbeit!

Zu guter Letzt noch ein Tipp für Pferdebesitzer: Unter folgendem Link: Leitfaden für die Zusammenarbeit mit Rettungskräften ist ein PDF mit Hinweisen für Euch zu finden: Was mache ich, wie kann ich helfen, was muss ich bereit halten, usw.