Nachdem wir bei der ersten Hilfsaktion Beladung für ein gespendetes Feuerwehrfahrzeug aus Diedorf organisieren konnten, durften wir eine weitere Hilfsaktion unterstützen. Eine Gruppe hatte auf privater Basis sehr erfolgreich Sachspenden gesammelt. Für das aufwändige Sammeln, Sortieren und Beschriften wurde vom Bürgermeister Jan Paeplow der Gemeinde Kirchseeon die ATSV-Halle zur Verfügung gestellt. Nachdem mit einem ersten Hilfstransport zwei 40-Tonner Güter an die Ukraine lieferten, hatten sich danach nochmals ca. 17 Kubikmeter verschiedenster Hilfsgüter angesammelt. Darunter war medizinisches Material, Hygieneartikel, Nahrungsmittel, Tiernahrung usw. Auf der Suche nach Transportmitteln wurden auch wir angefragt, ob wir unterstützen könnten. Unser Bürgermeister Piet Mayr, gab sofort grünes Licht und kündigte auch die Übernahme der Treibstoffkosten für den langen Transport an.

An drei Abenden wurden die vorbereiteten Hilfsgüter auf Europaletten für den Transport vorbereitet und auf unseren Versorger verladen. Auch die Feuerwehr Neuried konnte noch kurzfristig weiteres Material anliefern. Am Karfreitag und Karsamstag wurden die Güter schließlich über Österreich, Tschechien und Polen and die ukrainische Grenze gebracht. Dafür wurde neben unserem Versorger auch noch ein Lieferwagen genutzt. Insgesamt begleiteten fünf Helfer den Transport. Für die Abwicklung war sehr hilfreich, dass die Helfer aus Kirchseeon beim ersten Transport bereits Erfahrungen zur Mautbefreiung, Anfahrt usw. gesammelt hatten. Zusätzlich bestehen Kontakte zur Ukrainischen Kirche München, somit konnten Spenden gezielt gesammelt und an vertrauenswürdige Kontakte übergeben werden. Während die Güter beim ersten Transport noch direkt an polnische und ukrainische Transportmittel übergeben wurden, luden wir die Waren diesmal in einer privaten Lagerhalle ab. Dies geschah vor dem Hintergrund, dass der Weitertransport mit großen LKW zu gefährlich ist, da sie Ziel von Angriffen wurden. Aus diesem Grund werden die Waren jetzt mit vielen kleinen Transportern oder privaten PKW in der Halle abgeholt und weiter transportiert. Auch die Besitzerin der Halle wollte noch in der Nacht eine Ladung in die Ukraine fahren. In dem kurzen Gespräch deutete sie dabei auch den Verlust von Menschenleben bei den Transporten an. Die Anspannung ist im gesamten Grenzgebiet deutlich spürbar, und zeigt sich auch an der großen Zahl von vollbepackten privaten PKW’s, viele aus Polen aber auch aus verschiedensten anderen Ländern, die in Richtung Grenze unterwegs sind. Der persönliche Eindruck bei dem kurzen Kontakt macht uns sicher, dass die Güter benötigt werden und alles dafür getan wird, dass sie auch ankommen.

Wir geben den Dank hier auch weiter an alle die dies ermöglichen: An die Spender, die Helfer beim Sortieren und Packen, die Gemeinden, die Organisatoren im Hintergrund und die Transporteure. Es ist beeindruckend welch lange Kette und große Zahl an Helfern organisiert wurde und wie gut diese bereits nach kurzer Zeit zusammenarbeiten. Wir freuen uns sehr, dass auch die FF Pöring einen kleinen Beitrag dazu leisten konnte. Uns ist aber auch klar, dass die Fahrer im letzten Glied der langen Kette die wahren Helden sind. Sie riskieren und manchmal verlieren auch ihr Leben und Gesundheit auf dem letzten Stück dieser langen humanitären Kette.