Baldham • Aus bisher ungeklärter Ursache kam es am 20.03.2022 zu einem ausgedehnten Wohnhausbrand in der Waldstraße. Da das Gebäude im Vollbrand stand, wurden wir um 16:41 Uhr mit unserem HLF zur Unterstützung der Vaterstettener Kameraden alarmiert. Das HLF konnte sehr schnell vollbesetzt ausrücken. Noch während der Anfahrt erreichte uns die Meldung über einen zweiten Brand in der Rossinistraße mit Gefährdung von Personen. Da unser LF8 und Gerätewagen ebenso bereits auf Anfahrt in die Waldstraße waren, wurde unser HLF an die Einsatzstelle in der Rossinistraße umdisponiert.

Bei unserem Eintreffen stand eine Wohnung im Erdgeschoß in Vollbrand mit der Gefahr des Flammenüberschlags auf das nächste Stockwerk. Die Feuerwehr Parsdorf hatte bereits begonnen auf der Südseite eine Wasserversorgung aufzubauen. Unsere beiden Atemschutztrupps unterstützten den Löschangriff von außen. Um einen Innenangriff zu starten, brachten wir unsere Steckleitern in Position. Zeitgleich wurde im obersten Stockwerk eine ältere Person auf dem Balkon bemerkt, die direkt in der Rauchwolke stand. Mit Zurufen brachten wir die Person dazu in die Wohnung zurückzugehen und die Balkontür zu schließen. Da das Treppenhaus zu diesem Zeitpunkt komplett verraucht war, entschieden wir über unsere dreiteilige Schiebeleiter zur Betreuung und weitern Abklärung vorzugehen. Aufgrund der hohen Arbeitsintensität und Arbeitskraftbindung, baten wir drei anwesende Jugendliche, uns beim Holen der Leiter zu unterstützen. Diese waren sofort bereit dazu und halfen beim Tragen der Leiter über eine relativ weite Strecke. Dafür möchten wir uns auch auf diesem Weg sehr herzlich bedanken! Das Aufstellen wurde dann wieder mit eigenen Kräften erledigt und so konnte ein Kamerad zu der Frau auf den Balkon steigen. Da auch in der Wohnung Rauch bemerkbar war und der Balkon mittlerweile nur noch leicht vom Rauch betroffen war, wurde die Frau dort betreut. Etwas später begab sich auch noch ein Rettungsdienstmitarbeiter zur Betroffenen. Sie wurde schließlich zusammen mit einem Parsdorfer Atemschutztrupp über das nun belüftete Treppenhaus in Sicherheit gebracht und an den Rettungsdienst übergeben. In der Zwischenzeit konnte der Wohnungsbrand zusammen mit der Feuerwehr Parsdorf unter Kontrolle gebracht werden. Von der Nordseite hatten weitere Feuerwehren die Belüftung, Räumung und Kontrolle aller Wohnungen durchgeführt. Von dort wurde auch die Drehleiter zur weiteren Absicherung in Stellung gebracht. Als unser Sicherungstrupp nicht mehr nötig war, wurde dieser in die Waldstraße entsendet, um dort bei der Brandbekämpfung zu unterstützen.

Zeitgleich begann die Besatzung des LF8 in Zusammenarbeit mit Kräften aus Vaterstetten und Feldkirchen den Wohnhausbrand unter Atemschutz zu bekämpfen. Da das Gebäude unbewohnt und nicht zu retten war, wurde auf einen Innenangriff verzichtet. Große Herausforderung stellten dabei durch die Bauweise schlechtkontrollierbare Glutnester dar. Im weiteren Verlauf des Einsatzes konnte mittels Steckleiter und Einreißhaken die brennenden Bereiche im Dachbereich gelöscht werden. Bei nahender Dämmerung musste der Einsatzort beleuchtet werden. Mittels eines Baggers wurde schlussendlich das Dach eingerissen und abgelöscht.

Zur Ermittlung der Brandursache wurde die Polizei herangezogen.