Frauenneuharting, Lehen • Zusammen mit den Feuerwehren Frauenneuharting, Grafing und Emmering wurden wir um 18:01 Uhr nach Lehen zur Großtierrettung alarmiert. Dort war eine Herde mit 25 einjährigen Kälbern aus einer Weide ausgebrochen. Wir machten uns mit Florian Pöring 56/1 und 43/1 auf den Weg. Unsere Tierärztin fuhr die Einsatzstelle mit Ihrem Klinikfahrzeug direkt an.

Bei der Ankunft zeigte sich, dass es sich nicht nur um entlaufene Tiere handelte, sondern dass mehrere Tiere in dem extrem sumpfigen und schlecht zugänglichen Waldgebiet, wohin sie sich geflüchtet hatten, feststeckten. Da eine direkte Anfahrt mit unseren Fahrzeugen nicht möglich war, luden wir Mannschaft und Gerät auf einen Viehanhänger um und wurden von einem Landwirt in den Wald transportiert.

Wir konzentrierten uns auf die festliegenden Kühe, während die anderen Feuerwehren freilaufende Kühe einfingen und vermisste Kühe suchten. Während der Bergung der ersten Tiere wurden immer mehr festliegende Tiere gefunden, insgesamt mussten 12 Kälber jeweils mit einem Gewicht von bis zu 450 kg befreit werden. Bei den ersten Tieren konnte uns ein Landwirt noch mit dem Traktor unterstützen und die Rettung so beschleunigen, die restlichen Tiere waren mit Fahrzeugen nicht mehr zu erreichen und mussten per Hand aus den Wassergräben und Sumpflöchern befreit werden. Teilweise konnte das letzte Stück noch mit der Forstwinde eines Rückefahrzeugs unterstützt werden.

Wir mussten aufgrund der großen Anzahl von Tieren und dem schwierigen Gelände nahezu unser gesamtes Material über Gurte, Fußfesseln, Schleifplatten, Haken, usw. einsetzen. Auch auf die personelle Unterstützung der anderen Feuerwehren waren wir angewiesen. Die Landwirte unterstützten uns ebenfalls mit Wissen und Gerät nach allen Kräften.

Nach der erforderlichen Grundreinigung von Fahrzeug, Gerät und Mannschaft konnte der Einsatz um 24 Uhr beendet werden.

Wir möchten uns für die gute Zusammenarbeit und Unterstützung bei diesem außergewöhnlichen Einsatz bei allen Landwirten, Nachbarn und Feuerwehren bedanken.

Zeitungsbericht Münchner Merkur