Pöring • Die Brandmeldeanlage im Kindergarten „Denk Mit“ hatte ausgelöst, die BMA ist nicht in der integrierten Leitstelle aufgeschaltet. D. h. es muss von den Mitarbeitern erst der Notruf gewählt werden. Als Erstmaßnahme bei unserem Eintreffen wurde das HLF in Nähe des Haupteingangs platziert und ein Einsatz mit Bereitstellung, Verteiler vor den Haupteingang, Wasserentnahme Unterflurhydrant erstellt. Nach Rücksprache waren bereits alle Kinder (48) evakuiert und befanden sich unter Aufsicht der Betreuerinnen am sicheren Sammelplatz. Unsere Erkundung ergab deutlichen Rauchgeruch in einem großen Gemeinschaftsraum.

Daraufhin wurde ein Trupp unter Atemschutz mit Kleinlöschgerät und Wärmebildkamera in den Raum beordert. Die CO-Messung durch den Einsatzleiter ergab 0 PPM, die Messung mit der Wärmebildkamera zeigte an der Zwischendecke 50-60 Grad an. Es wurde die Entscheidung gefällt, die Zwischendecke geschlossen zu halten bis ein zweiter Löschaufbau über den Notausgang mit direktem Zugang zu dem Gemeinschaftsraum erstellt ist.

Der zweite Löschaufbau wurde von der FF Zorneding vorbereitet, Lüfter in Bereitschaft gebracht, Bildung Einsatzabschnitt für diesen Teil unter Leitung des Kreisbrandmeisters Land 3/1. Nach Öffnung der Zwischendecke wurde eine überhitzte Lüftungsanlage mit Zusatzheizung vorgefunden. An der Anlage konnten mit der Wärmebildkamera Temperaturen von 300 Grad gemessen werden. Lüftungsschläuche aus Kunststoff waren bereits abgeschmolzen und verschmort. Die Einsatzleitung entschied, die Anlage nicht mit Wasser zu kühlen, sondern unter Aufsicht und Löschbereitschaft abkühlen zu lassen. Zusätzlich wurde die Anlage und das Gebäude stromlos geschaltet.

Nach Stromabschaltung war die Temperatur der Anlage um 13 Uhr auf ca. 100 Grad Temperatur reduziert, alle umliegenden Lüftungsrohre und Schächte ohne Befund. Um die Kühlung zu beschleunigen wurden Teile der Anlage abmontiert, und angebrannte Teile ins Freie verbracht. Parallel war für den von der Leitstelle vorgegebenen Bereitstellungsraum ein eigener Einsatzabschnitt gebildet worden.

Über die Kindergartenleitung wurde eine Benachrichtigung an die Eltern verteilt. Es wurde informiert, dass alle Kinder in Sicherheit sind und die Eltern wurden gebeten die Kinder am benachbarten Raiffeisengelände abzuholen. Damit konnte verhindert werden, dass die Abholung durch die Einsatzfläche läuft. Auf beiden Zugangsseiten wurden Feuerwehrkräfte zum Empfang der Eltern abgestellt. Die Eltern wurden einzeln in Empfang genommen und die Kinder übergeben, dies sollte einen geordneten Ablauf sicherstellen und verhindern, dass Kinder unbemerkt abgeholt werden.

Das Dach wurde nach Vorschlag der Kreisbrandinspektion von der Drohne der Feuerwehr Poing kontrolliert, um 13 Uhr ohne Befund. Die Wehren aus Vaterstetten, Kirchseeon und THW Fachberater wurden um 13 Uhr aus dem Einsatz entlassen, die Feuerwehr Eglharting etwas später.
Nachdem alle direkten Einsatzmaßnamen abgeschlossen waren, wurde auch die UG-ÖEL und die Feuerwehr Zorneding aus dem Einsatz entlassen. Wir verblieben noch mit dem HLF und der Polizei bis zum Eintreffen eines Technikers vor Ort. Die BMA wurde zurückgestellt und das Ereignis im Betriebsbuch dokumentiert. Zusätzlich nochmals der Hinweis an das Personal nach Wiedereinschalten des Stroms alle elektrischen Geräte zu überprüfen.

Abschließende Messung ergab an allen Anlagenteilen Temperaturen unter 40 Grad die Betondecke über der Anlage zeigte Werte unter 55 Grad, kein CO messbar. Die Einsatzstelle wurde von uns die an Kindergartenleitung, Polizei und Techniker übergeben.

Wir waren mit HLF und LF 8 mit 13 Mann für ca. 3 Stunden im Einsatz.
Weitere Kräfte im Einsatz waren die Feuerwehren Zorneding, Eglharting, Kirchseeon Markt, Vaterstetten, Poing (Drohne), THW-Fachberater, Rettungsdienst, UG-ÖEL und die Kreisbrandinspektion.