Stationierung von Notdächern bei der FF Pöring
Pöring • Notdach-Spende zum Schutz nach Unwettern
• Hagelsturm Jörn Auslöser für „Aktion Notdach“
• Versicherungskammer Bayern übergibt 90 Stück an Feuerwehren
• Notdach schützt bis zur Reparatur vor eindringendem Wasser
• Beitrag zur schnellen Schadenbeseitigung
Hagelkörner so groß wie Golfbälle und Orkanböen mit bis zu 120 Kilometern pro Stunde: Am 10. Juni 2019 fegte der Hagelsturm Jörn über den Großraum München und sorgte für beachtliche Schäden. Um kaputte Hausdächer zu schützen, wurden von den Feuerwehren vereinzelt sogenannte Notdächer über die Dächer gestülpt. „Da es bislang zu wenige Notdächer in Bayern gibt, haben wir die ‚Aktion Notdach‘ ins Leben gerufen: Wir werden den Feuerwehren insgesamt 90 Notdächer im Gesamtwert von 75.000 Euro zur Verfügung stellen“, so Christian Krams, Leiter Konzernschaden der Versicherungskammer und Vorstand bei der BavariaDirekt. Innerhalb weniger Minuten können diese bei Unwettern mittels Kran über das Dach gehoben und so befestigt werden, dass kein weiteres Wasser in Haus eindringen kann.
Die ersten 12 Notdächer wurden jetzt an die Freiwillige Feuerwehr Pöring im Landkreis Ebersberg übergeben. Dort können sie bei Großschadenlagen von den Feuerwehren im Regierungsbezirk Oberbayern abgeholt werden; oder die Pöringer Kameraden liefern die Dachplane mit ihrem Versorgungs-LKW selbst aus. In Kürze werden in den sechs weiteren Regierungsbezirken Bayerns ebenfalls je 12 Notdächer zentral stationiert, die dann von den Feuerwehren überörtlich angefordert werden können. „Wir sind sehr dankbar, dass wir in Bayern leistungsfähige Freiwillige Feuerwehren haben, die bei Unwettern schnell helfen. Mit den Notdächern werden sie noch besser ausgerüstet und tragen so dazu bei, Folgeschäden möglichst gering zu halten“, erläutert Christian Krams. Als Sachversicherer sei man dank umfassender Neuausrichtung des Schadenbereichs, gut für eine schnelle Schadenregulierung nach Unwettern, wie dem Hagelsturm Jörn, aufgestellt.
Was ist ein Notdach?
Ein Notdach ist eine 16m x 18m bzw. 15 x 15m große, sehr stabile Plane die in der Mitte eine Kran-Öse und seitlich Befestigungsösen hat. Sie kann mit Hilfe einer Feuerwehr-Drehleiter oder eines Kranes auf das Dach gehoben werden. Der Vorteil gegenüber herkömmlichen Planen ist, dass die Anbringung schneller geht und niemand auf das Dach steigen muss. Denn das Betreten eines Daches wird von den Feuerwehren wegen der hohen Gefährdung möglichst vermieden. Das Notdach ist UV-beständig und kann mehrere Monate als Schutz dienen.
Hagelsturm Jörn 2019
Auslöser für die „Aktion Notdach“ war der Hagelsturm Jörn 2019. Der Konzern Versicherungskammer verzeichnete in seinen Geschäftsgebieten insgesamt ca. 40.000 Schäden und zahlte über 150 Millionen Euro aus. Mit einem Gesamtschadenaufwand von fast einer Milliarde Euro war es das bundesweit teuerste Unwetter 2019.
Zunehmend höhere Kosten bei Unwettern
Extremwetterlagen nehmen in den vergangenen Jahren, bedingt durch den Klimawandel, zu und führen zu höheren Kosten. Auch zu Beginn des Jahres 2020 sorgte Orkan Sabine – nur acht Monate nach Jörn – im Geschäftsgebiet der Versicherungskammer wieder für rund 38.000 Schäden und einer Schadensumme im hohen zweistelligen Millionenbereich.
Übergabe der Notdächer bei der FF Pöring
Die Übergabe durch die Versicherungskammer Bayern wurde begleitet durch Landrat Robert Niedergesäß, Bürgermeister Piet Mayr, den Vorsitzenden des LFV Bayern Kreisbrandrat Johann Eitzenberger, den Vorsitzenden des Bezirksfeuerwehrverbandes KBR Dr. Rüdiger Sobotta, Kreisbrandrat Andreas Heiß, Kreisbrandmeister Georg Möstl, unserem Kommandanten Christian Göbel und Kameraden unserer Wehr. Leider konnte die Übergabe aufgrund COVID 19 nur im reduziertem Umfang erfolgen.
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