28/2009 • THL 1 – LKW sichern
Pöring • Am 10.11.2010 wurden wir um 23.45 Uhr von einer Polizeistreife zur Technischen Hilfeleistung ins Gewerbegebiet Pöring gerufen. Eine Spedition hatte einen Sattelauflieger ohne Zugmaschine dort abgestellt. Ohne erkennbaren Grund versagte eine der beiden Stützen und knickte mit einem lauten Knall ein. Der Lärm weckte LKW-Fahrer, die hinter dem Sattelauflieger in Ihren Zugmaschinen übernachtet hatten, diese alarmierten die Polizei. Nach dem Einknicken der Stütze geriet der Anhänger in bedrohliche Schieflage und drohte komplett umzustürzen. Die linken Räder der drei Achsen wurden komplett ca. 40 cm von der Straße angehoben.
Nach einer ersten Erkundung rückten wir aufgrund des erkennbaren hohen technischen Aufwands mit allen drei Fahrzeugen an und führten zusätzliches Rüstholz aus dem Gerätehaus an die Einsatzstelle. Der Anhänger hatte einen Isoliercontainer mit flüssigem Kunststoff geladen, das Gesamtgewicht betrug ca. 35 Tonnen. Wir leuchteten die Einsatzstelle aus, während von der Polizei die Spedition informiert wurde. Die Spedition konnte den Fahrer ausfindig machen und schickte diesen mit der Zugmaschine an die Einsatzstelle.
In einem ersten Schritt wurde der Anhänger mit einer hydraulischen Winde (10to) und zwei Rüstholztürmen gegen das drohende Umstürzen gesichert. Weiter wurde die verbliebene Stütze unterkeilt um ein Rutschen zu verhindern. Als zweite Sicherungsmaßnahme wurde mit einem Einreißhaken (um keine Einsatzkräfte in den Gefahrenbereich zu bringen und ein Anleitern zu vermeiden) eine Rundschlinge am Container angebracht. Damit konnte ein Seilzug eingesetzt werden, als Festpunkt diente hierfür unser LF16. Nach Durchsicht der vom Fahrer gebrachten Ladungspapiere konnte mit Sicherheit ausgeschlossen werden, dass es sich bei der Ladung um Gefahrgut handelt.
Nach dem erfolgreichen Sichern konnte eine weitere Beurteilung der Lage durchgeführt werden. Dabei kamen wir zu dem Schluss, dass ein weiteres Anheben des Anhängers, zwar ohne Probleme möglich wäre. Allerdings hatten wir aufgrund der erforderlichen Unterbaumaßnahmen bereits einen Großteil unseres Rüstholzes aufgebraucht. Um kein unnötiges Risiko einzugehen, entschieden wir uns dazu, die Feuerwehr Vaterstetten mit dem Rüstwagen und weiterem Rüstholz nachzufordern.
Nach Eintreffen der FF Vaterstetten konnte der Anhänger schließlich mit unser Winde und dem Seilzug aufgerichtet werden. Die FF Vaterstetten übernahm dabei den weiteren Unterbau mit Rüstholz. Nachdem der Anhänger wieder in gerader Position war, konnte der Fahrer seine Zugmaschine unter den Auflieger fahren und diesen einkuppeln.
Nach ca. drei Stunden war der Einsatz erfolgreich beendet. Besonders zeitraubend und erschwerend war bei diesem Einsatz, dass große Teile des Umfeldes vom Anhänger nicht betreten werden konnten. Dies hätte für die Einsatzkräfte ein zu großes Risiko wegen des jederzeit möglichen Kippens des Anhängers bedeutet
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Quelle: Deutscher Wetterdienst