Medizin in der Feuerwehr

Geräte für die medizinische Hilfe

Die Rettungsleitstelle entsendet bei vorgegebenen, medizinischen Notfällen (z.B. Herz-/Kreislaufstillstand) immer auch die nächstgelegene und entsprechend ausgerüstete Feuerwehr. Dies soll die Hilfsfristen verkürzen und erhöht die Behandlungschancen.

Automatisierter externer Defibrillator (AED)

Ein Defibrillator, auch Schockgeber oder abgekürzt Defi, ist ein medizinisches Gerät zur Defibrillation. Durch gezielte Stromstöße kann dieser tödliche Herzrhythmusstörung durchbrechen und dem Herzen die Chance geben sich neu zuordnen. Dadurch spielt er neben der Herzdruckmassage die wichtigste Rolle im Rahmen einer erfolgreichen Wiederbelebung.

Das Gerät unterscheidet automatisch ob eine Defibrillation (für  Kammerflimmern oder ventrikuläre Tachykardien) notwendig ist oder nicht. Die durchzuführenden Schritte werden durch den Laien-Defibrillator mündlich und schriftlich erklärt. Der Einsatz ist unkompliziert und rettet Menschenleben, weswegen die Verwendung gerade auch durch Laien dringend anzuraten ist.

Beamtmungshilfen - Sauerstoff

Larynxtubus

Der Larynxtubus ist ein medizinisches Hilfsinstrument, das zur Sicherung der Atemwege bei bewusstlosen Patienten eingesetzt wird.
Der Larynxtubus besteht aus einem Schlauch (Tubus), dessen Ende - anders als beim Endotrachealtubus - geschlossen ist. Er hat zwei Cuffs, einen grossen in der Mitte und ein kleineren am Ende des Tubus. Er ist in verschiedenen Größen vorhanden, welche abhängig von der Körpergröße eingesetzt werden. Der Larynxtubus wird blind (also ohne Laryngoskop) eingeführt und deshalb fast immer automatisch im Ösophagus platziert. Nach dem Einführen werden beide Cuffs geblockt. Der grosse Cuff dichtet den Rachenraum ab, der andere den Ösophagus. Auf diese Weise kann kein Mageninhalt aspiriert werden. Zwischen den beiden Cuffs befindet sich eine Öffnung im Tubus, über welche die Luft in die Lunge gelangt.
Der Larynxtubus ist eine Alternative zu konventionellen Intubation. Er wird häufig eingesetzt, wenn eine konventionelle Intubation misslingt oder im Rahmen der Reanimation.

Beatmungsbeutel

Der Beatmungsbeutel ist ein in der Notfallmedizin, teilweise auch in der Anästhesie eingesetztes Medizingerät, welches aus einem Hohlkörper und mehreren Ventilen besteht und zur Beatmung eingesetzt wird. Über ein Ventil gelangt Umgebungsluft oder Sauerstoff in den Hohlkörper und wird über das Patientenventil mittels Beatmungsmaske oder über die Tuben in die Lungen des Patienten befördert, der unzureichend oder nicht atmet.

Sauerstoff

Wir führen auf unseren Fahrzeugen auch eine kleine Menge medizinischen Sauerstoff mit. Dieser kann bei Patienten mit spontaner Eigenatmung über Masken zugegeben werden. Bei einer Beatmung wird die Sauerstoffflasche an den Beatmungsbeutel angeschlossen. In beiden Fällen wird damit die Versorgung mit Sauerstoff optimiert.

Rucksack mit medizinischer Ausrüstung

In unserem Rucksack findet man Material zur

  • Beatmung und Reanimation (Larynxtubus, Beatmungsbeutel, Sauerstoffanschlüsse)
  • Brandwundenversorgung ("Alu-Derm")
  • Diagnostik (Blutdruck, Sauerstoffsättigung, Blutzucker, Pupillenleuchte)
  • Wundversorgung (steriles Verbandsmaterial, Pflaster)
  • Verletztenversorgung (Kältekompressen, Rettungsdecken)

Zudem sind wir ausgestattet mit einer Sauerstoffflasche zur Beatmung mit 100% Sauerstoff und einem AED.

Zervikalstütze

Die Zervikalstütze, oft auch Stifneck oder Halskrause, ist ein medizinisches Produkt, welches vor allem Trauma-Patienten angelegt bekommen. Patienten mit Verdacht auf eine Wirbelfraktur oder mit Unfallmechanismen, bei denen man von schwereren Verletzungen ausgehen muss (z.B. Sturz aus großer Höhe, Hochrasanztrauma, etc.) erhalten das Stifneck präventiv.

Gemeinsam mit einer erweiterten Immobilisation (z.B. Spineboard oder Vakuummatratze) versucht man so die Verschlimmerung einer möglicherweise vorliegenden Wirbelsäulenverletzung zu vermeiden und den Patienten vor Verletzungen durch Rettung oder Transport zu schützen.

Die Feuerwehr Pöring hält die Halskrausen für Erwachsene und Kinder vor.

Spineboard - Wirbelsäulenbrett

Die Feuerwehr Pöring verfügt über einen sogenannten "Combi-Carrier". Dieses Gerät wird vor allem für die schonende Rettung eines Patienten aus dem Gefahrenbereich verwendet. Dabei kann es flexibel eingesetzt werden, so zum Beispiel zur Befreiung aus einem Fahrzeug, aus Baustellenbereichen und durch die Schwimmfähigkeit auch bei Ertrinkungs- und Eisunfällen.

Gleichzeitig ist in Kombination mit einem Stifneck auch die achsengerechte Rettung z.B. bei Wirbelsäulentrauma gegeben. Der Combi-Carrier ist röntgendurchlässig, so dass auch der Transport und die anschließende Untersuchung auf dem Brett stattfinden kann, ohne dass es zu einem erneutem Umlagern vor Abfahrt kommen muss.

Geräte zum Patiententransport

Krankentragen kommen zum Transport von verletzten oder nicht mehr gehfähigen Patienten zum Einsatz. Varianten sind das Tragetuch mit dem Patienten aus Gefahrenbereichen, z.B. bei Bränden gerettet werden können. Eine weitere Variante ist die Korbtrage mit der Patienten aus unwegsamen Bereichen sicher herausgebracht werden können.