Geräte Hochwasser – Unwetter

Geräte für Hochwasser- und Unwettereinsätze

Die Feuerwehr Pöring ist mit zwei Fahrzeugen und 11 Helfern in den überörtlichen Hilfeleistungskontingenten des Landkreises Ebersberg eingeplant. Diese Kontingente werden bei Katastrophen oder Großschadenslagen über das Innenministerium angefordert. Für diese Kontingente aber natürlich auch für Unwetterlagen im Landkreis Ebersberg und unserer eigenen Gemeinde werden spezielle Gerätschaften vorgehalten.

Im überörtlichen Einsatz: Löschgruppenfahrzeug mit neun Besatzungsmitgliedern und der Versorgungs-LKW und zwei Helfern.

Wassersauger

Wassersauger können auch bei niedrigen Wasserständen eingesetzt werden, um Restmengen zu beseitigen. Das Wasser wird zuerst mit der Saugfunktion in einen Sammelbehälter aufgenommen. Dieser Behälter wird von einer innenliegenden Tauchpumpe mit Schwimmschalter über einen Feuerwehrdruckschlauch geleert. Damit kann der Wassersauger auch in tiefer liegenden Räumen eingesetzt werden.

Tauchpumpen

Gängige Tauchpumpen leisten bei 1 bar Ausgangsdruck 400 l/min. Sie reagieren relativ unempfindlich auf Schmutzwasser größere Fremdkörper (ab 8mm) führen jedoch zu Schäden oder Störungen an der Pumpe. Die Pumpe ist mit einem Schutzsieb ausgestattet, das abgenommen werden kann, um Wasser bis auf wenige Millimeter abzusaugen.

Schmutzwasserpumpe

Diese Pumpe verfügt über ein Schneckenlaufrad und ist damit extrem unempfindlich gegenüber Schmutzwasser. Schlamm, Fremdkörper bis 80 mm (Tennisballgröße) und lang gestreckte, faser- oder folienartige Gegenstände können damit abgesaugt werden. Die Pumpe leistet bis zu 2000 l/min benötigt dafür aber Drehstrom (400 V). Ein formstabiler Schlauch am Pumpensausgang sorgt für einen uneingeschränkten Wasserabfluss, damit die Pumpe die volle Leistung erbringt. Saugseitig sind verschiedene Anschlüsse für unterschiedliche Einsatzlagen vorhanden, damit kann Wasser bis auf wenige Millimeter Wasserstand abgesaugt werden.

Tragkraftspritze PFPN 10-1000 / 10-1500 ULTRA Power 4

In unserer Wehr wird eine Tragkraftspritze zur Löschwasserförderung über lange Schlauchstrecken vorgehalten. Diese kann auch zum „lenzen“ bei Unwetter- und Hochwassereinsätzen verwendet werden. Dabei erreicht sie im Lenzbetrieb eine Fördermenge von 2000 Litern in der Minute.

Feuerlöschkreiselpumpe

Ist das Wasser nicht extrem verschmutzt, können auch unsere Fahrzeugpumpen bei Hochwasser eingesetzt werden. Bei einem Einsatz wurden dabei über 1,5 Mio. Liter Wasser abgepumpt.

Wathosen

Wathosen dienen dem Schutz der Einsatzkräfte. Dies sind wasserdichte Arbeitshosen mit fest angearbeiteten Sicherheitsstiefeln. Werden Wathosen in offenen bzw. tieferen Gewässern eingesetzt, muss die Einsatzkraft mit Schwimmweste und Feuerwehrleine gesichert werden. Dies soll vermeiden, dass die Einsatzkraft unter Wasser gezogen wird sollte die Wathose von oben volllaufen.

Besen, Schaufeln und Wasserschieber

Mit diesen Geräten sollen die Folgeschäden (Restwasser, Schlamm) soweit wie möglich beseitigt werden.

Sandsäcke und Folien

Neben leeren Sandsäcken für überörtliche Einsätze werden auch gefüllte Säcke vorgehalten. Mit den gefüllten soll der Wasserzufluss bei Starkregen und Unwettereinsätzen in Keller, Tiefgaragen, etc. gestoppt werden. Dabei laufen in sehr kurzer Zeit große Wassermengen in die Schadensobjekte. Müssen die Sandsäcke erst befüllt werden kommt ihr Einsatz zu spät. Dieses Vorgehen hat sich bereits mehrmals bewährt und den Schaden schon vor Eintritt verhindert. Folien dienen in diesem Zusammenhang dazu die Abdichtwirkung zu verstärken oder auch um Deiche zusätzlich vor Aufweichung zu schützen.

Feuerwehr Pöring beim Hochwassereinsatz 2002 in Dessau, in Moosach und bei einer Jugendübung mit Sandsäcken.

Notdächer

Von der Bayerischen Versicherungskammer wurden 90 Notdächer beschafft und werden auch in Zukunft bei Verwendung ersetzt. 12 Notdächer für den Regierungsbezirk Oberbayern wurden vom Landesfeuerwehrverband Bayern in Pöring stationiert. Sie stehen für die Noteindeckung von Gebäuden nach Unwettern oder Bränden zur Verfügung.

Notdach: (Allzweck-Abdeckplane), mit zur Verstärkung aufgeschweißten Streifen ca. alle 60/65 cm in Längs- und Diagonalrichtung. Materialgewicht 200 g/m², Reißfestigkeit ca. 1900 N, lichtdurchlässig. Zur Verwendung als Notdach ist ein Kran oder die Kranfunktion einer DLA(K) notwendig. Maße:15x15m und 16x18m. Eine Öse in der Mitte erlaubt das speziell für diesen Zweck optimierte Gewebe in wenigen Minuten mit einem Kran über ein Objekt zu bringen. Hohe Zeitersparnis im Vergleich zu der Verwendung von normalen Abdeckplanen, Gewebeplanen oder LKW Planen oder sonstigen Schutzplanen.

 

Folien, Schaltafeln und Dachlatten

Um durch Sturm, Hagelschlag oder auch Brand beschädigte Dächer abzudichten werden bei der Feuerwehr Pöring Folien, verschiedenster Art, Schaltafeln und Dachlatten auf einer Gitterbox vorgehalten und können damit schnell zur Einsatzstelle gebracht werden.

Link zum Modul 10 Dachabdichtung und Folien

Motorsägen und sonstiges Zubehör

Immer wieder kommt es durch Sturm oder Schneedruck zu Einsätzen mit umgestürzten Bäumen. Blockierte Straßen, beschädigte Fahrzeuge oder Gebäude sind die Folge.

Neben den Geräten ist bei diesen Einsätzen eine umfangreiche Ausbildung der Einsatzkräfte grundlegende Voraussetzung um das Risiko zu minimieren. Diese Ausbildung konnten sich unsere Motorsägenführer auf diversen Seminaren in Zusammenarbeit mit den Bayerischen Staatsforsten aneignen. Wiederholte Auffrischungsübungen in den umliegenden Wäldern sorgen für Praxiserfahrung.

Greifzug und Winden

Vor allem umgestürzte, übereinander liegende oder hängende Bäume sind nur schwer einzuschätzen und zu beseitigen. Mit dem Greifzug können Spannungen im Holz beseitigt werden. Der so genannte „Verhau“ von Bäumen kann vor der Aufarbeitung entzerrt werden.

Hängenden Bäumen in der Nähe von Verkehrswegen, Gebäuden oder anderen Sachwerten kann durch Greifzug oder Winden eine sichere Fällrichtung vorgegeben werden. Der Greifzug verfügt über eine Zugkraft von 1,6 to, die mit einer Umlenkrolle auf 3,2 to gesteigert werden kann. Mit einem Erdanker kann ein zusätzlicher Anschlagpunkt geschaffen werden, evtl. auch um die Zugrichtung umzulenken. Gängiger Anschlagpunkt sind vor allem auch die Schäkel der Feuerwehrfahrzeuge.