Zorneding • Um 23.35 Uhr wurde von der Leitstelle Person unter Zug alarmiert, es rückten die Feuerwehren aus Pöring, Zorneding und Vaterstetten aus.
Nach erster Meldung sollte die Einsatzstelle auf Höhe der Staatsstraße 2081 sein. Danach hieß es, dass es sich um den Ingelsberger Weg in Baldham handelt. Die verschiedenen Kräfte versuchten durch Anfahrt auf unterschiedlichen Wegen schnellstmöglich die Einsatzstelle zu erreichen. Es stellte sich heraus, dass der Unfall zwischen dem Zug und der Person in Baldham Höhe Ingelsberger Weg passiert war, der Zug natürlich erst nach mehreren hundert Metern zum Stehen kam. Er stand am Waldrand, und konnte von der Zornedinger Seite über einen Feldweg nahe dem Tagwasserbecken relativ gut angefahren werden. Unser LF 16 war über einen Waldweg auf der Nordseite angefahren und kam genau gegenüber auf der Nordseite zum Einsatz.

Noch während der Anfahrt kam von der Leitstelle die Bestätigung, dass alle Gleise, also beide Fernbahn und beide S-Bahn Gleise gesperrt waren. So wurden von uns Stromerzeuger und Beleuchtung mit Stativ auf den Bahndamm zur verunfallten Lokomotive gebracht und ausgeleuchtet. In dem Zug befanden sich ca. 200 Personen, die schon seit geraumer Zeit in dem Zug ausharren mussten. Unter Aufsicht von Feuerwehrangehörigen wurden einzelne Türen auf der schienenabgewandten Seite geöffnet, so dass die Fahrgäste frische Luft schnappen konnten. Während die Kräfte aus Vaterstetten in Baldham den Einsatz abwickelten, waren Pöring und Zorneding am Zug im Einsatz. Die Lokomotive war durch den Unfall beschädigt worden, es wurde eine provisorische Reparatur unter Anweisung des Notfallmanagers durchgeführt. Nach einiger Zeit konnte ein in Haar angehaltener Zug Richtung Rosenheim direkt neben den havarierten Zug gefahren werden, um den Fahrgästen ein Übersteigen zu ermöglichen. Es wurden ausgewählte Türen geöffnet, die jeweils durch mehrere Feuerwehrler gesichert waren, um die Fahrgäste umsteigen zu lassen. Teilweise konnte dies durch einen großen Schritt erledigt werden, teilweise mussten die Passagiere eine Treppe absteigen und schräg gegenüber wieder aufsteigen. Sie wurden dabei fürsorglich von den Kameradinnen und Kameraden unterstützt. Nach erfolgreichem Umstieg und Nachkontrolle im Zug konnten die müden Fahrgäste endlich ihre Reise fortsetzen. Auch für uns war damit der Einsatz beendet und wir konnten nach 3 Stunden wieder in unser Gerätehaus einrücken.

⇒ Einsatzübersicht 2010