Pöring • Großbrand in einer Sortierhalle für Altpapier auf einer Fläche von 1200 Quadratmetern. Das Übergreifen auf weitere Hallen wurde durch besonnenes Eingreifen der Feuerwehr verhindert. Personen kamen mit leichten Verletzungen davon.

Am 19.10.2001 wurde um 7.53 Uhr Alarm-Stufe 2 (Mittelbrand) für Pöring ausgelöst: Brand in einer Lagerhalle bei der Firma Haselberger in Pöring. Um 7.57 trafen LF 16 und TSF der FFW Pöring am Einsatzort ein. Nach Rückmeldung „Lagerhalle in Vollbrand“ ließ der sich auf Anfahrt befindliche Kreisbrandrat durch die NaSt. Markt Schwaben Stufe 3 (Großbrand) auslösen.

Als der 1. Kommandant Peter Berger an der Einsatzstelle ausstieg, wurde er von den Mitarbeitern der Firma regelrecht überfallen. Sie hatten bereits mit Feuerlöschern versucht, das Feuer zu löschen, dies war jedoch nicht von Erfolg gekrönt. In einem vermutlich überhitzten Schreddder war das Feuer entstanden und griff dann mit rasender Geschwindigkeit auf das Altpapier in der Lagerhalle über. Da sich die Halle bereits in Vollbrand befand, wurde durch 1. Kommandant als erstes eine massive Widerstandslinie auf der offenen Nordseite der Halle veranlaßt. Hier wurden von Pöring und Zorneding 4 C- und 2 B-Rohre zum Einsatz gebracht. Größtenteils mußte hier schon unter Atemschutz gearbeitet werden. Die weiteren Feuerwehren wurden hauptsächlich auf der Südseite eingesetzt. Hier wurde mittels Motortrennschleifer teilweise die Blechhaut geöffnet, um gezielt angreifen zu können. Die auf dieser Seite eingebrachten Plexiglasscheiben barsten unter der Hitze und boten zusätzliche Angriffswege.
Bereits um 8.19 Uhr wurde vom Kreisbrandrat „Brand unter Kontrolle“ gemeldet.
Um 8.47 Uhr wurden vorsorglich Rundfunkdurchsagen zum Schließen der Fenster veranlaßt, da die Förderbänder aus Gummi waren. Anschließend wurde die FFW Markt Schwaben mit 2 Lüftern nachalarmiert.
Nach ca. 1 Stunde war auch der Wasserwerfer der FFW Eglharting im Einsatz, um die umliegenden Hallen abzuschirmen. Da sich die Förderbänder nicht mit Wassser löschen ließen, wurden schließlich die Förderanlagen mit Leicht- und Mittelschaum geflutet.
Nach ca. 2 Stunden wurde über die Zornedinger Drehleiter erst auf der Westseite und dann auf der Ostseite im oberen Giebelbereich eine Abluftöffnung in die Blechhaut geschnitten. Nun konnte der immer noch massive Rauch durch die Überdrucklüfter herausgepresst werden, wodurch sich die Sicht erheblich verbesserte. Jetzt wurde die Halle Zug um Zug leergerämt und dabei die Papierballen und -behälter abgelöscht.
Bis ca. 11.30 Uhr waren alle Wehren außer Pöring abgerückt, sie waren bis 18.00 Uhr mit Aufräumarbeiten beschäftigt.

Von Kreisbrandrat Gerhard Bullinger wurde das beherzte und durchdachte Verhalten der Wehren gelobt, da sich sonst der Brand auf die übrigen Hallen ausgebreitet hätte. Der Sachschaden wurde vorläufig auf 1,1 Millionen DM geschätzt. Es waren gesamt 37 Trupps unter schwerem Atemschutz im Einsatz, zwischendurch wurden Ersatzgeräte aus der Atemschutzstrecke in Ebersberg geholt.

Als Vorteil wurde nachträglich festgestellt, daß nicht sofort Stufe 3 alarmiert worden war, da sich so der Einsatz „entwickeln“ konnte und dadurch die Aufgaben gezielter verteilt werden konnten.

Eingesetzt waren rund 130 Floriansjünger der Feuerwehren Pöring. Zorneding, Vaterstetten, Eglharting, Kirchseon Markt und – Dorf, Anzing, Markt Schwaben, Unterstützungsgruppe und Kreisbrandinspektion..
Es waren drei Leichtverletzte zu vermerken: Leichte Rauchvergiftung, Schnittverletzung, umgeknickter Fuß.